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Samstag, Februar 12

Erster Rüffel für den Manager-Lehrling

Nach dem Fehlstart in die Rückrunde regt Wolfsburgs Trainer Gerets größere Zurückhaltung in der Öffentlichkeit an

Der VfL Wolfsburg ist dort angekommen, wo er nie mehr hinwollte: im Mittelmaß.

In sportlicher Hinsicht rangiert der Klub aus der niedersächsischen Kleinstadt vor dem 21. Spieltag auf Platz neun der Bundesligatabelle. Und auch in der Außendarstellung wird der Verein wieder als überregional nur mäßig interessierende Betriebsmannschaft des Volkswagenkonzerns wahrgenommen: ständig darauf bedacht, das Image einer grauen Maus abzulegen, auf der Suche nach einem Profil aber noch nicht wirklich fündig geworden.

Weder durch die Verpflichtung eines extrovertierten Stänkerstars wie Stefan Effenberg gelang es dem VfL, dauerhaft Aufmerksamkeit zu erregen, noch durch seinen in der Winterpause engagierten Manager Thomas Strunz. Der hatte seit seinem Amtsantritt im Januar durch in die Öffentlichkeit getragenen Optimismus versucht, Schlagzeilen zu produzieren. Angesichts der acht Spieltage, die Wolfsburg in der Hinrunde an der Tabellenspitze stand, hatte er in dieser Zeitung gefragt: "Warum sollen wir uns mit Platz zwei oder drei zufrieden geben?" und damit Titelhoffnungen geschürt. Dieser Zuversicht fehlt es angesichts des schlechtesten Rückrundenstarts seit dem Aufstiegsjahr 1997 nun an Substanz. Deshalb rudert Strunz zurück und behauptet: "Ich habe nicht gesagt, daß wir um die Meisterschaft mitspielen wollen. Lediglich, daß wir uns vor niemandem zu verstecken brauchen."

Etwas Restoptimismus aber hat er sich bewahrt, von einer Krise nach sechs Pleiten aus den letzten sieben Spielen will Strunz nichts wissen. "Für mich ist das ein Zustand, den wir schon am Samstag auf Schalke wieder korrigieren können", sagt der 36jährige. "Ich sehe die Entwicklung der Mannschaft, insbesondere den Leistungssprung gegen Bremen." Zwar mußte man den Wolfsburgern beim 2:3 gegen Meister Werder am vergangenen Wochenende in der Tat eine Leistungssteigerung zugestehen.

Wahr ist aber auch: Wolfsburg war zu schwach für den Abstiegskandidaten Freiburg, zu ungeschickt für angeschlagene Dortmunder und zu unbeständig für Bremen. Nach null Punkten aus diesen drei Spielen ist ein Sieg heute gegen Schalke zwingend erforderlich, um den Anschluß nach oben zu halten. Trotzdem sagt Strunz: "Ich halte an den Zielen UEFA-Cup und Champions League weiter fest. Es ist noch alles möglich."

Erik Gerets (50) war die mediale Großoffensive des jungen Managers immer suspekt gewesen. In der Hinrunde hatte der erfahrene Trainer trotz der Tabellenführung Titelambitionen vehement abgestritten. Weil er aber um die anspruchsvolle Haltung des Klubeigners Volkswagen wußte, ließ er sich im Januar von Strunz vorübergehend beeinflussen und forderte ebenfalls den ersten Platz von seiner Mannschaft.

Der Fehlstart bestätigte Gerets nun in seiner wahren Ansicht. "Ich war immer vorsichtig im Formulieren meiner Ziele. Und dann kommt da ein junger, hochmotivierter Manager, der sagt, daß wir ganz oben mitspielen können. Er hat es gesagt, und er hat es gut gemeint. Ob das jetzt glücklich war oder nicht, ist etwas anderes", so Gerets.

Er wolle sich keinesfalls gegen seinen Manager stellen: "Ich werde keine Sprüche machen, die zulassen, daß etwas zwischen Thomas Strunz und mich kommt." Aber einen kleinen Rüffel konnte er sich nicht verkneifen. Es sei ja in Ordnung, sich hohe Ziele zu setzen, "aber vielleicht ist es auf Grund des gewachsenen Drucks besser, nur intern darüber zu reden."

Aufmerksamkeit aber gewinnt man damit nicht.

Dienstag, Februar 8

Endstation Mittelmaß!

Drei Niederlagen in Serie haben den VfL Wolfsburg auf den harten Boden der Realität zurückgeholt. Vom Anbau eines Balkons an das Rathaus für eine zünftige Meisterschaftsfeier redet niemand mehr.

Das Überraschungsteam der Hinrunde, das acht Wochen lang die Tabellenspitze zierte, ist brutal abgestürzt. Noch in der Winterpause redete der neue Manager Thomas Strunz von hohen Zielen und dem Titel, doch inzwischen fühlt sich beim VfL nicht nur Trainer Erik Gerets "in einem Loch". Die verspielte Führung bei der 2:3-Niederlage gegen Werder Bremen war ein weiterer psychologischer Tiefschlag.

"Wenn du so tief bist und so unglücklich bist wie in den letzten Wochen, dann kommt das noch dazu", klagte Gerets. Er wirkte dabei genauso hilf- und ratlos wie zuvor die Spieler auf dem Platz, als sie die 2:0-Führung durch Treffer von Thomas Brdaric (26.) und Pablo Thiam (49.) leichtfertig verspielten.

Mit drei Niederlagen ist der VfL ins neue Jahr gestartet, stürzte mit nur drei Punkten aus den letzten sieben Spielen ins bekannte Mittelmaß: Platz neun, Tendenz fallend. Während Werder für die mannschaftliche Geschlossenheit mit Treffern von Miroslav Klose (50.), Ludovic Magnin (59.) und Nelson Valdez (87.) belohnt wurde, präsentierte sich der VfL wieder einmal als Ansammlung von Einzelspielern.

Wie es intern aussieht, verriet die Kapitäns-Posse. Über seine wenigen Einsätze verärgert, gab Stefan Schnoor zu Beginn der vergangenen Woche seine Binde zurück und erklärte dazu: "Wenn man nicht spielt, kann man nicht helfen. Da müssen auch mal andere Verantwortung übernehmen." Vom Trainer wurde dann völlig überraschend der eher stille Torwart Simon Jentzsch zum neuen Kapitän bestimmt.

Wenig begeistert klang dessen Kommentar: "Der Trainer hat mich gefragt, und man kann sich dieser Verantwortung ja nicht entziehen." Die Zielsetzung der Wölfe hat sich zwangsläufig verschoben. Angesichts von elf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayern München sind die Ansprüche bescheidener geworden.

Auch der selbstbewusste Strunz gibt sich zurückhaltend. "Die UEFA-Cup-Plätze sind noch nicht weit weg", meinte der ehemalige Bayern-Spieler, der seit seinem offiziellen Amtsantritt in Wolfsburg noch kein Erfolgserlebnis hatte.

Dass die Talfahrt des VfL bald gestoppt wird, scheint unwahrscheinlich. Am kommenden Samstag müssen die auswärtsschwachen Wolfsburger bei Schalke 04 antreten. Schulter zuckend sagte Jentzsch zu der schweren Aufgabe: "Wir müssen sehen, dass wir aus diesem Loch herauskommen."

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