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Donnerstag, September 2

Pablo Thiam spricht Tacheles

Erfolg kann man nicht kaufen und kritisiert gleichzeitig die Entlassung von Manager Peter Pander: "Ihn wegen so einer Lapalie zu feuern, war völlig übertrieben."

Wolfsburg ist nach dem peinlichen UI-Cup- und Pokal-Aus erfolgreich in die Bundesliga-Saison gestartet.

Platz vier und ein Sieg gegen den Deutschen Meister stehen zu Buche. "Wenn wir weiter diese großen Spiele gewinnen, sind wir auf einem guten Weg", sagt auch Neuzugang Pablo Thiam im Gespräch mit Sport1.


Sport1:

Pablo Thiam, sechs Punkte nach drei Ligaspielen - das richtige Zeichen nach dem verkorksten UI-Cup und dem Aus im DFB-Pokal?

Pablo Thiam:

Naja, der UI-Cup. Der Trainer war davon nicht begeistert. Da rufen die einen im Urlaub an und sagen: 'Spiel mal mit'. Und nebenbei wird hart trainiert, die Vorbereitung läuft ganz normal. Deshalb war das schlechte Abschneiden eigentlich vorprogrammiert.

Sport1:

Vorprogrammiert oder fest eingeplant?

Thiam:

Irgendwie schon eingeplant. Wer weiß, wofür es gut war - UI-Cup, Bundesliga, DFB-Pokal und eventuell Uefa-Cup sind schon ein hartes Brot, da gehen am Ende der Saison die Kräfte aus. Die Liga ist das Wichtigste, da muss man einen Schritt nach vorne kommen.

Sport1:

Also besser abschneiden als in der vergangenen Saison?

Thiam:

Wir haben uns das letzte Saison selbst schwer gemacht. Jetzt haben wir die nötige Organisation und Zielstrebigkeit bei der täglichen Arbeit. Darüber hinaus verfügen wir über sehr gute Einzelspieler, mit dem Abstieg haben wir also nichts am Hut.

Sport1:

Ist Platz fünf ein realistisches Ziel?

Thiam:

Das Potenzial dafür ist da, es muss aber alles optimal laufen. Wenn wir so weitermachen wie bisher, bin ich sehr optimistisch.

Sport1:

Woran fehlt es noch?

Thiam:

Wenn jeder dem anderen helfen muss, haben wir noch Defizite. Wir haben noch keine große Mannschaft, obwohl wir viel Potenzial haben. Aber wenn wir weiter diese großen Spiele wie in Dortmund oder Bremen gewinnen, sind wir auf einem guten Weg.

Sport1:

Inwieweit hat der Trainer darauf Einfluss?

Thiam:

Der Coach hat ganz klare taktische Vorstellungen und immer ein grobes Konzept für den nächsten Gegner parat. Dementsprechend trainieren wir dann auf das Spiel hin. Wir suchen immer nach den taktischen Lösungsmöglichkeiten für Gegner X. Es wird nicht einfach wild drauf los trainiert. Jeder muss wissen, was er zu tun hat.

Sport1:

Wie viel bekam die Mannschaft eigentlich von den Querelen um Manager Peter Pander mit?

Thiam:

Mehr als die meisten denken. Peter Pander gehörte zur Mannschaft. Man kennt den Geschäftsführer und den Manager. Und der ist dann auch noch überall mit unterwegs.

Sport1:

Finden Sie es schade, dass er nicht mehr da ist?

Thiam:

Man kann schon sagen, dass es sogar weh getan hat. Wir hatten ein gutes Verhältnis zu ihm. Er stand auch in Krisensituationen immer hinter den Spielern. Ihn jetzt wegen so einer Lapalie zu feuern, war völlig übertrieben. Man muss sehen, was er für den Verein und die Region geleistet hat. Auch wenn ihm sicherlich ein Fehler unterlaufen ist, steht das zu der Reaktion in keiner Weise in Relation.

Sport1:

Der Fauxpas war also nur Mittel zum Zweck - nämlich Pander schnellstmöglich zu entlassen?

Thiam:

Wenn da wirklich andere Dinge eine Rolle gespielt haben sollten, muss man halt so ehrlich sein und das auch sagen. Ich habe auch verschiedenste Vorwürfe gehört. Aber das kann man nicht immer dem Manager anlasten.

Sport1:

Wem denn noch?

Thiam:

Auch VW muss endlich kapieren, dass man eine Mannschaft nicht einfach so zusammenkaufen kann. In Wolfsburg fehlt es nicht an Geld, es fehlt an Tradition. Man kann nicht nur sagen, wir hauen jetzt ein paar Millionen raus und spielen dann in der Champions League. Damit setzt man alle Beteiligten nur unnötig unter Druck.

Sport1:

Dann war die Entscheidung, Pander zu entlassen, also falsch?

Thiam:

Ja, es war ein großer Fehler. Ich habe genügend Gespräche mit ihm geführt und kannte seine Vorstellungen und Ideen. Für mich war das völlig unverständlich und ich war auch enttäuscht. Aber wir Spieler haben das eben zu respektieren.